Garten

Kompost auf dem Balkon: Was du unbedingt beachten musst

Ein Kompost ist praktisch für Alltag, Haushalt und Garten. Vor allem, um Küchenabfälle zu kompostieren. Einen Garten braucht man dafür allerdings nicht: Wir erklären dir, wie du einen Kompost auf dem Balkon anlegen und herstellen kannst. Das spart Platz, ist nachhaltig und ersetzt die Biotonne. Den entstehenden Hummus kann man dann auch für eigene Gartenprojekte verwenden oder im Bekanntenkreis verschenken. Ist übrigens auch super Dünger für Zimmerpflanzen.

Kompostsystem kaufen

Wer einen Kompost auf dem Balkon anlegen will, hat die Möglichkeit, einen Kompost selbst zu bauen oder einen Schnellkomposter zu kaufen. Die (relativ einfache) Bauanleitung findet ihr weiter unten. Wenn ihr gerne etwas kaufen würdet, haben wir hier eine Empfehlung für euch:

Im DIMIKRO Starterset gibt es einfach direkt alles mit Zubehör, was wir sehr hilfreich für Einsteiger finden: So könnt ihr nichts falsch machen.

Kompostsystem selber bauen

Wer Lust hat, das Kompostsystem selber zu bauen oder wer auch etwas Geld sparen möchte, kann das problemlos tun. Für den DIY Kompost brauchst du nur folgendes:

  • eine Plastiktonne mit Deckel
  • Bohrmaschine
  • eine Blumenschale
  • Holzstücke und kleine Äste
  • Küchenabfälle 🙂

Für einen kleinen Haushalt reicht bei der Plastiktonne übrigens ein Volumen von 50 bis 75 Litern. Ich empfehle lieber klein anzufangen und sich bei Bedarf zu vergrößern. Gerade für einen Balkon sind riesige Tonnen eher unpraktisch und unschön.

Zuerst muss man am unteren Rand und im Boden der Plastiktonne mit der Bohrmaschine einige Löcher bohren. Das dient der Luftzirkulation. Damit dann nichts auf den Balkon fällt, stellt man die Plastiktonne auf die Blumenschale. In die Blumenschale solltet ihr einige der Holzstücke legen. Alternativ kann man auch zwei längliche Holzstücke benutzen: So „schwebt“ der Kompost etwas über der Blumenschale. Das dient auch der Luftzirkulation und dem Vermeiden von Feuchtigkeit. Die übrigen kleinen Äste kommen jetzt in die Tonne hinein.

Ab jetzt ist das Kompostiersystem einsatzbereit! Um Feuchtigkeit zu vermeiden, können immer wieder kleine trockene Äste untergemischt werden. Das vermeidet auch zu strenge Gerüche. Generell sollte man den Kompost immer wieder etwas durchmischen. Ist der Kompost zu trocken, kann man auch Wasser nachfüllen. Doch das kommt eher selten vor, weil Küchenabfälle doch meistens nass sind.

Wem das Ganze mit einem Video leichter fällt, für den gibt es die Anleitung nochmal sehr ähnlich auf Youtube:

Ein Komposter für den Balkon (Upcycling)

Tipps für den Kompost auf dem Balkon

Jetzt kommen alle Tipps, die du wissen musst, wenn du einen Kompost auf deinem Balkon haben möchtest.

Was darf in den Kompost?

Diese Abfälle freuen sich über eine Kompostierung:

  • rohe Küchenabfälle
  • Kartoffelschalen
  • Bananenschalen
  • Apfelschalen
  • Gemüsereste
  • Obstreste
  • Eierschalen
  • Kaffeereste
  • Teereste
  • Gartenabfälle
  • Äste
  • Blumenerde
  • Rasenschnitt
  • Brot
  • Müsli
  • Unkraut
  • Pflanzenreste
  • Tierhaare
  • Tiermist
  • Holzabfälle

Versuche alle Abfälle so klein wie möglich zu schneiden, drücken oder häckseln. Wie schon gesagt, ist die Feuchtigkeit besonders wichtig. Du solltest nicht mehr als 80%, aber mindestens 60% feuchte Abfälle kompostieren. Der Rest sollte trocken sein.

Was darf nicht in den Kompost?

Diese Abfälle sollten besser nicht in euren Kompost auf dem Balkon:

  • Fleischabfälle
  • Fischabfälle
  • gekochte und verkochte Lebensmittel
  • Chemikalien
  • Asche
  • Windeln
  • Zigaretten
  • Öl
  • Glas
  • Metall
  • Kunststoff
  • Verpackungen
  • Blumendünger
  • Kerzenreste
  • Leder
  • Papier

Schlechte Gerüche vermeiden und vermindern

Schlechte Gerüche entstehen oft durch zu viel Feuchtigkeit. Bei einem selbst gebauten Kompost sollte man auf eine gute Luftzirkulation achten. Es sollte bei zu viel Feuchtigkeit auch lieber locker gestapelt und oft durchmischt werden. Auch das Hinzufügen von trockenen Ästen hilft gegen feuchten Kompost. Bei schlechten Gerüchen können auch die Hausmittel Gesteinsmehl und Gartenkalk helfen: Einfach eine Handvoll mit hineinmischen. Zu viel Sonne sollte auch vermieden werden. Optimal ist ein Platz im Halbschatten.

Keine Sorge: Wenn du alles richtig machst, sollten eigentlich keine unangenehmen Gerüche entstehen. Deshalb kann sich ein Kompost sogar für einen kleinen Balkon eignen.

Wie lange dauert das denn noch?

Nicht entmutigen lassen, ein „fertiger“ Kompost entsteht meistens erst nach etwa einem Jahr. Wenn dir das zu langsam geht, kannst du den Kompost öfter wenden und umschichten oder überreife und schon am verrottende Abfälle hinzugeben. Auch zum Beispiel mit einem Häcksler zerkleinerte Abfälle beschleunigen den Prozess. Als Faustregel gilt: Je kleiner, desto schneller verrottet es.

Den Kompost richtig pflegen

Wenn der Kompost einmal gebaut ist, brauchst du ihm nicht mehr allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Achte auf den richtigen Grad an Feuchtigkeit und Konsistenz und passe das bei Bedarf an. Nach etwa drei Monaten kannst du ihn das erste Mal umschichten, danach etwas regelmäßiger. Am Anfang wird die Tonne sehr schnell voll sein. Aber keine Sorge, sobald sich die Bakterien gut eingelebt haben, wird die Füllhöhe wieder absinken.

Viel Erfolg zum Kompostieren. Hier findest du auf unserem Blog noch mehr Tipps rund um das Thema Garten.

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