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Wasser filtern – Wie sinnvoll sind Wasserfilter?

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Gerade in Deutschland, bzw. der ganzen DACH-Region hat Leitungswasser eine sehr gute Qualität und gilt als hochwertiges Trinkwasser. Dennoch trinken viele Menschen ausschließlich abgefülltes Wasser oder filtern ihr Leitungswasser. Wie funktioniert das Filtern von Leitungswasser – und sind Wasserfilter überhaupt sinnvoll?

Wie hochwertig ist Leitungswasser

Viele Menschen haben Angst vor Nitraten, Hormonen oder sonstigen Rückständen im Wasser, das aus dem Hahn kommt. Die Trinkwasserverordnung hat jedoch strenge Regeln, wie Wasserwerke das Wasser filtern und von allen möglichen Stoffen befreien. Es gibt in Deutschland kein Lebensmittel, das strenger kontrolliert wird als Wasser. Einwandfreies Wasser wird garantiert. Auf Stoffe, die durch alte Rohrleitungen ins Wasser gelangen, können Wasserwerke allerdings keinen Einfluss haben. Das können zum Beispiel Blei oder Kupfer sein. In alten Häusern sind solche Rohrsysteme teilweise noch vorhanden. Wir haben uns drei Arten von Wasserfiltern genauer angeschaut: Aktivkohlefilter, Ionenaustauscher und Membranen.

Wie sinnvoll sind Wasserfilter?

1. Aktivkohlefilter

Filter mit Aktivkohle kann zum Beispiel unter der Spüle einbauen. Das sind vermutlich auch die bekanntesten unter den Wasserfiltern. Die Vorteile: Aktivkohlefilter können einige Stoffe wie Pflanzenbehandlungsmittel oder Medikamente aus dem Leitungswasser filtern. Die Nachteile: Viele Stoffe, wie Nitrate, Blei oder Kalk bleiben meistens im Wasser. Benutzt man den Filter nicht regelmäßig, können sich außerdem zusätzliche Keime ansammeln.

2. Ionenaustauscher

Ionenaustauscher können zentral angebracht werden und so zentral das ganze Leitungswasser in einem Haus filtern. Die Vorteile: Hier können mehr Stoffe gefiltert werden als mit Aktivkohle: Blei, Nitrat und Kalk. Die Nachteile: Wird der Filter nicht regelmäßig gewechselt, können die enthaltenen Schadstoffe ins Wasser abgegeben werden. Der Filter ist also nur so sicher wie sein Benutzer. Außerdem sind die Filterpatronen leider nicht recyclebar.

3. Membranen

Mit dem Membran-Verfahren oder auch Umkehrosmose-Verfahren erhält man super reines Wasser. Mit Hilfe elektrischer Pumpen wird das Wasser durch eine durchlässige Membran gepresst. Die Vorteile: Sehr viele Stoffe werden gefiltert: Nitrate, Phosphate, Metalle und chemische Stoffe Die Nachteile: Auch wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium werden gefiltert. Außerdem ist das Verfahren sehr aufwendig und verschwendet Wasser. Für den Alltagsgebrauch ist so gefiltertes Wasser überhaupt nicht sinnvoll.

Ist abgefülltes Wasser besser?

Viele glauben, mit abgefülltem Wasser aus Flaschen auf der sicheren Seite zu sein. Doch gerade in Plastikflaschen sind durchschnittlich mehr Schadstoffe als in Leitungswasser. Die Menge an Schadstoffen ist hier natürlich auch in der Regel immer unbedenklich, doch die Vorschriften sind lockerer als bei Wasser aus dem Hahn.

Fazit

Wasserfilter sind in der Regel nicht notwendig. Oft können diese bei falscher Anwendung verkeimen. Wer sich mit der eigenen Wasserqualität unsicher ist, sollte diese zuerst testen lassen und sich dann für einen passenden Filter entscheiden.

Hier kannst du einen Leitungswasser-Test bestellen. Wenn dieser durchgeführt ist wirst du sicherlich noch sorgloser Leitungswasser trinken.

In Haushalten, in denen Schwangere oder Säuglinge wohnen ist dieser Test übrigens kostenlos. Tipp: Hausbesitzer sind verpflichtet einwandfreies Leistungswasser zur Verfügung zu stellen. Auch wenn das heißt bestehende Rohrsysteme auszutauschen.

Und wenn der Abfluss mal nicht funktioniert, haben wir hier die besten Tipps gegen einen verstopften Abfluss zusammengetragen.

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